Magische Realität – Der Fotograf Robert Häusser
Robert Häusser (1924 bis 2013) ist einer der bedeutendsten und der am höchsten ausgezeichnete Vertreter der deutschen Nachkriegsfotografie, dessen fotografisches Schaffen über sechzig Jahre umfasst. Sein Werk steht monolithisch außerhalb jeder zeitgenössischen fotografischen Strömung und knüpft kaum an fotografische Traditionen an.
»Das Unsichtbare sichtbar und das Sichtbare durchsichtig machen«, hat Häusser einmal sein fotografisches Credo formuliert. In seinen Bildern sucht er die Wirklichkeit hinter den Dingen. Häufig findet er dabei Verlassenheit, Ausweglosigkeit und Kälte. Diesen Themen entspricht eine klare Bildsprache mit einem strengen Bildaufbau und häufig extremen Schwarz-Weiß-Kontrasten. So hat Häusser eine hermetische, düster-unheimlich wirkende Bilderwelt geschaffen.
Der Vortrag geht ausführlich auf Häussers frühe Biografie ein, in der der Schlüssel zu seinem Œuvre liegt. Exemplarisch vorgestellt und besprochen werden Bilder aus allen neun Werkgruppen Häussers: Frühe Bilder, Helle Periode, Spuren und Zeichen, Thanatos, Orte und Situationen, Behausungen, Die Dinge, Bilder von Menschen und Unterwegs. Dabei werden auch erstaunliche Parallelitäten oder sogar Antizipationen von Entwicklungen der Kunstgeschichte, etwa Informel, Pop Art oder Land Art, deutlich.